Wie werden künftige Generationen Geschichten und Informationen erhalten? Welche Verantwortung haben wir als Medienbranche, die Zukunft schon heute mitzugestalten? Welchen Platz werden Verlage und Medien in Zukunft in unserer Gesellschaft einnehmen? Was wäre, wenn…

Als Beitrag zum notwendigen gesellschaftlichen Diskurs haben wir auf der Frankfurter Buchmesse 2019 zu „Dream Ursula“ eingeladen. Namensgeberin ist die 2018 verstorbene Science-Fiction-Autorin Ursula Le Guin. Ihren Spuren folgend, haben die Science-Fiction-AutorInnen Teresa Hannig, Thore Hansen und Klaudia Seibel von der Phantastischen Bibliothek Wetzlar ihre Visionen über das Publizieren in ferner Zukunft vorgestellt und ihre sehr kontroversen Visionen diskutiert.

Comeback des Erzählens?

Theresa Hannig stellt sich ein Comeback des wirklichen Erzählens als der ältesten Form der Medienvermittlung vor. Speziell ausgebildete Erzähler sorgen dafür, dass die Bilder im Kopf der Zuhörer entstehen und sind ein Gegengewicht zu vorgefertigten Inhalten.

Übermitteln Autoren ihre Geschichten direkt in unser Hirn?

Thore Hansen spekuliert über die direkte Vernetzung des Autors mit dem Konsumenten, zum Beispiel über Hirnimplantate. Dabei wird es Communities geben, die ähnliche Inhalte teilen. Hier stellte sich dann die Frage, ob solche Formen der Vermittlung überhaupt wünschenswert sind, da sie ja potentiell auch missbraucht werden können. Andererseits wird ja schon heute an ähnlichen Dingen gearbeitet, wie zum Beispiel an Implantaten, die Farbensehen ermöglichen. Oder man denke an bereits existierende Geräte mit denen Hirnströme ausgelesen und zur Steuerung von Geräten genutzt werden sollen. Der Schritt in die Realität scheint also nicht mehr fern.

Bleibt das Buch?

Klaudia Seibel überlegt, ausgehend von heutigen Formen des Publizierens, dass die entscheidende Frage sein wird, wo die Inhalte liegen und wie sie im Falle von technischen und gesellschaftlichen Veränderungen (Kriege, fehlende Energieversorgung) zur Verfügung stehen können und prophezeit, dass das gedruckte Buch nicht völlig verschwinden wird.

Fazit

Einig waren sich alle, dass es auch in Zukunft Verleger und Lektoren geben wird, die die Qualität publizierter Inhalte auf kuratierten Kanälen sicherstellen – und darüber, dass wir alle als Konsumenten und Teil der Medienwelt mitbestimmen, wohin die Reise gehen wird! Wir als knk Gruppe werden jedenfalls auch weiterhin gern einen Beitrag dazu leisten.

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